Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (2024)

Dieser Artikel behandelt die Gaskonstante, die für ein ideales Gas angewendet werden kann. Sie ist auch unter dem Namen universelle Gaskonstante oder allgemeine Gaskonstante bekannt. Weiterhin wird auf die spezifische Gaskonstante von Luft eingegangen und ein Beispiel in Relation mit der allgemeinen Gasgleichung gerechnet.

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Inhaltsübersicht

Gaskonstante Definition

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(00:17)

Die Gaskonstante ist eine Proportionalitätskonstante, die hauptsächlich in der Thermodynamik verwendet wird. Diese kann unter anderem auch als universelle Gaskonstante, allgemeine Gaskonstante, ideale Gaskonstante oder molare Gaskonstante bezeichnet werden. Sie stellt einen wichtigen Teil zur Beschreibung eines idealen Gases für die allgemeine Gasgleichung dar.

Im Jahr 1811 führte der italienische Physiker und Chemiker Amadeo Avogadro empirisch Experimente durch. Dadurch stellte er fest, dass die Gaskonstante für alle idealen Gase denselben Wert besitzt. Diese Regel wurde bekannt als das „Gesetz von Avogadro“.

Merke

Die Gaskonstante findet nicht nur in der allgemeinen Gasgleichung Anwendung, sondern auch in anderen thermodynamischen Zusammenhängen. So tritt sie zum Beispiel bei der molaren Wärmekapazität(Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (1)) oder zur Beschreibung der inneren Energie(Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (2)) eines idealen Gases auf.

Der Artikel Fundamentalgleichungen der Thermodynamik beschreibt die Bedeutung und die Anwendung der inneren Energie näher.

Ideales Gas

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(01:07)

Ein ideales Gas besteht aus sehr kleinen Teilchen, weshalb die Größe dieser Teilchen vernachlässigt werden kann. Sie können sich frei in einem definierten Volumen bewegen. Unter diesen Teilchen wirken keine Kräfte, jedoch kommt es zu elastischen Stößen zwischen den Teilchen untereinander und mit der Wand des Volumens. Wenn sich ein Teilchen geradlinig mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegt, dann kann ein elastischer Stoß das Teilchen in eine andere Richtung lenken und dabei beschleunigen oder abbremsen.

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (3)

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Da jedoch zwischen unterschiedlichen Gasteilchen immer Kräfte herrschen, ist das ideale Gas nur eine Modellvorstellung. Wenn aber keine Stöße der Teilchen zugelassen werden würden, könnte man das Gas nicht in ein Volumen einsperren, da es die Wand nicht bemerken würde. Es ist also notwendig, dass das thermodynamische System geschlossen ist.

Außerdem würden die Teilchen dann die Anfangsgeschwindigkeit beibehalten. Somit wäre das System nicht in einem thermodynamischen Gleichgewicht, weshalb die thermodynamischen Hauptsätze hier nicht gelten würden.

Im Artikel Thermodynamische Systeme und Zustandsgrößen werden offene, geschlossene und isolierte Systeme beschrieben und voneinander abgegrenzt.

Gaskonstante berechnen

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(01:45)

Die allgemeine Gaskonstante ist das Produkt aus der sogenannten Avogadro KonstanteGaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (4) und der Boltzmann KonstanteGaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (5) und wird durch den Buchstaben Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (6) beschrieben.

Die Avogadro Konstante gibt die Anzahl der Teilchen in einem Mol an, was genau Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (7) Teilchen entspricht. Diese Teilchen nehmen unter Normalbedingungen, also einer Temperatur von Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (8) Grad Celsius und einem Druck von Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (9), mit der Einheit Pascal, ein Volumen von ca. Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (10) ein.

Mit der Boltzmann Konstante kann beschrieben werden, wie viel Energie ein Teilchen pro Kelvin besitzt. Mit ihr kann also zwischen absoluter Temperatur und Energie umgerechnet werden.

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Gaskonstante Einheit

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Durch Einsetzen der Avogadro und der Boltzmann Konstante erhalten wir die ideale Gaskonstante R als:

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Meist genügt für die Konstante R ein gerundeter Wert von:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (13)

Spezifische Gaskonstante

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Abgeleitet davon ergibt sich die sogenannte spezifische GaskonstanteGaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (14). Diese ist auch unter dem Namen individuelle Gaskonstante oder spezielle Gaskonstante bekannt. Dadurch kann durch Hinzunahme einer stoffspezifischen Größe, der molaren Masse, das Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (15) für jedes ideale Gas berechnet werden.

Spezifische Gaskonstante R Luft

Um die Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (16) von Luft zu berechnen, wird zuerst die molare Masse von Luft benötigt. Die molare Masse von trockener Luft beträgt Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (17). Somit ergibt sich die Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (18) als:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (19)

Spezifische Gaskonstante Beispiel

Die spezielle Gaskonstante kann in der idealen Gasgleichung verwendet werden, um deren unterschiedliche Größen zu berechnen.

In dem Artikel Thermodynamische Zustandsgrößen und Grundgleichungen wird näher auf die ideale Gasgleichung eingegangen.

Zum besseren Verständnis ein Beispiel:

Ein mit Helium befülltes Gefäß besitzt ein Volumen von Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (20) und es herrscht ein Druck von Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (21) MegaPascal. Wie groß ist die Masse des Gases bei einer Temperatur von Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (22) Grad Celsius?

Zunächst muss die Temperatur von Grad Celsius in Kelvin umgewandelt werden. Dazu wird auf den Celsius Wert die Zahl Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (23) addiert:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (24)

Für Helium, das eine Molare Masse von ca. Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (25) besitzt, ergibt sich Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (26) zu:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (27)

Bekannt ist uns schon der thermodynamische Zusammenhang der Stoffmenge mit der Masse und der molaren Masse:

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Dieser Zusammenhang wird im Artikel Thermodynamische Zustandsgrößen genauer betrachtet.

Außerdem lässt sich aus der Gleichung für die spezifische Gaskonstante folgende Gleichung umformen:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (29)

Diese Zusammenhänge können in die allgemeine GasgleichungGaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (30) eingesetzt werden. So lässt sich diese umschreiben zu:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (31) .

Durch Umformen entsteht der Zusammenhang:

Gaskonstante · Ideale Gaskonstante, Ideales Gas (32)

Somit müssen die Werte nur noch eingesetzt werden und es ergibt sich eine Masse des Gases von:

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